Luis kämpft sich zurück ins Leben
Das Schicksal von Luis Schwarz (3) aus Brieske bewegt viele Lausitzer zutiefst. Der Junge, der im Sommer 2010 nach einem Badeunfall reanimiert werden musste, kämpft sich mit liebevoller Unterstützung seiner Eltern Anke und Oliver Schwarz und Bruder Luca (9) ins Leben zurück. Für eine Delfintherapie, die Luis helfen soll, die Wachkomaremissionsphase zu überwinden und verlorene feinmotorische Fähigkeiten wieder zu erlangen, haben viele Menschen Geld gesammelt. Im Mai fliegt die Familie in die Türkei
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Brieske/Senftenberg. Die Welle der Hilfsbereitschaft für den jetzt dreijährigen Luis Schwarz, der nach einem Badeunfall im Pool sechs Monate lang im Koma lag und durch den Sauerstoffmangel verloren gegangene Fähigkeiten wieder bestmöglich aktivieren lernen muss, hat Anke und Oliver Schwarz überwältigt. Die jungen Eltern kämpfen jeden Tag neu dafür, ihren Sohn so fördern zu können, dass er seine Körperfunktionen wieder selbst steuern und aktiv am Leben teilnehmen kann. In eine Delfintherapie setzen die Briesker große Hoffnungen. Denn der Junge spricht auch auf die Arbeit mit Alpakas in Tätzsch witz ausgesprochen gut an. „Luis ist danach sichtlich entspannt“, bestätigt Anke Schwarz. Voraussichtlich im Mai wird die Familie in die Türkei fliegen, um Luis die von den Delfinen ausgehenden Stimulationen nutzbar zu machen. Die Briesker Logopädin Ines Topf, die auch geprüfte Delfintherapeutin ist, begleitet Lausitzer Familien auf diesem Weg, der von den Krankenkassen gewöhnlich nicht finanziert wird.
Dass so viele Leute, vor allem die Briesker Fußballer und Kameraden der Feuerwehr, dafür Geld gesammelt haben, erfüllt Anke und Oliver Schwarz mit Dankbarkeit. „Diese Welle der Hilfsbereitschaft hat uns eigentlich völlig überrollt“, sagt der Berufssoldat, der sich derzeit bei der BASF Schwarzheide für das zivile Berufsleben fit macht und hofft, nach der Weiterbildung einen festen Job in der Region zu bekommen. Freunde und Bekannte haben, ohne vorher lange zu fragen, ganz selbstverständlich selbst die Initiative ergriffen, um die Eltern in ihrem unerschütterlichen Bemühen, Luis jede nur mögliche nachhaltige Lernerfahrung zu ermöglichen, zu unterstützen. Mutter Anke will im Frühjahr wieder in den Job als Zahnarzthelferin einsteigen. Die Familie hofft, dass Luis während der Arbeitszeit dann in einer Integrationskindertagesstätte betreut und dort ebenfalls sehr gezielt weiter gefördert werden kann. Die Tiertherapie soll dem Jungen dabei helfen.
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Zum ThemaEin Benefiz-Fußballturnier für Luis Schwarz, das Anke Reimann und Robert Marx mit dem Senftenberger FC federführend organisiert hatten, ist ein großer Erfolg gewesen. „Das Ergebnis hat selbst den Organisatoren die Sprache verschlagen“, teilt Sven Schaale vom Verein mit. Das Turnier spielte die unglaubliche Summe von 11 810,26 Euro ein. Energie-Fußballprofi Alexander Bittroff stockte den Betrag auf die runde Summe von 12 000 Euro auf. Dies deckt etwa die Kosten für die Delfintherapie und den Auslandsaufenthalt für die Briesker Familie. „Die Organisatoren danken den zahlreichen Spendern, Sponsoren, Helfern und Unterstützern sowie der Band „Suck my Muffin“ für die Unterstützung des Abends“, sagt Sven Schaale. Ein riesengroßes Dankeschön geht auch an den TSV Senftenberg, der die Senftenberger Niederlausitzhalle für dieses Benefizturnier kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte.
Von Kathleen Weser